Geher-Wettkampf mit internationaler Beteiligung am Zittauer Weinaustadion

Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit und ohne nennenswerte Werbung im Vorfeld fand am Samstag ein hochkarätiger Geher-Wettkampf mit internationaler Beteiligung am Zittauer Weinaustadion statt. Was normalerweise im ersten Moment auf schlechte PR-Arbeit schließen ließe, hatte jedoch seine Gründe. Und die waren in der Kurzfristigkeit begründet. Wie kam es dazu? Die Leichtathleten von O-SEE Sports hatten für das Wochenende ein gemeinsam organisiertes Gehermeeting mit dem befreundeten AC Rumburk geplant. Dieser Wettkampf erregte jedoch die Aufmerksamkeit und Begehrlichkeit der Deutschen Geher Kommunität, da es in Deutschland nur sehr wenige offiziell angemeldete  Geherwettkämpfe gibt. Zumal Zittau dank der Senioren LA-Europameisterschaft 2012 eine bereits zertifizierte 1km-Strecke rund um das Weinaustadion vorweisen kann. Also wurde der Wettkampf kurzfristig in den Wettkampfkalender 2022 des AC Rumburk aufgenommen, was wiederrum bei der World Athletics und der Europaen Athletics für Aufmerksamkeit sorgte. Und so schaffte der ursprünglich regional gedachte Wettkampf innerhalb der letzten Wochen den Aufstieg zu einem internationalen Geher Wettkampf der World Race Walking Tour 2022 in der Kategorie eines Bronze-Meetings. Die größte Hürde, welche noch zu nehmen war, war die Bezahlung der Lizenzgebühren. Diese übernahm jedoch kurzfristig der AC Rumburk und so konnte in buchstäblich letzter Minute das „Go“ für die Organisation und Durchführung in der vergangenen Woche erfolgen. Über 70 Geher*innen aus Frankreich, Spanien, Tschechien, Ungarn und Deutschland starteten am Samstag ab 10 Uhr bei besten Bedingungen und perfekter Organisation über 10, 20 oder 35 km Gehen rund um das Weinaustadion. Mit Campion Kevin (F), Seiler Nathaniel (D) und Tokodi David (HUN) waren auch international hoch angesehene Athleten dabei. Der Franzose Campion nutzte die Gelegenheit, um seine Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 sowie für die Weltmeisterschaften 2023 in Budapest klarzumachen.

Der Wettkampf war insbesondere dank des schönen spätherbstlichen Wetters ein Erlebnis für alle Beteiligten. Es hatten sich sogar auch einige Zuschauer eingefunden, welche über Mundpropaganda vom Event erfuhren und sich es nicht entgehen lassen wollten, so einen schon etwas exotisch anmutenden Geher-Wettkampf zu verfolgen.

Die Organisatoren von O-SEE Sports und AC Rumburk waren sich einig, dieses Event auch 2023 wieder stattfinden zu lassen und es sofort als international ausgerichteten Wettkampf zu planen. Auch nationale Meisterschaften wären perspektivisch, also ab 2024 in Zittau durchaus denkbar. So könnte Zittau an Traditionen aus Leichtathletik EM und Titel als European Town of Sports 2014 anknüpfen.

Unser Dank gilt allen Organisatoren und Helfern, insbesondere den Verantwortlichen beim AC Rumburk für die konstruktive und pragmatische Zusammenarbeit – Dekuj!

Dr. Klaus Schwager (Vorstand O-SEE Sports)

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