Was machen die Triathleten im Winter? Sie fahren Ski und wenn in unseren Breiten kein Schnee liegt fahren sie nach Skandinavien, nach Norwegen, Finnland oder Schweden.
Dieses Jahr fand der 100. Wasalauf von Sälen nach Mora statt. Vor 20 Jahren hatte ich meinem Freund Ronald Meusel, der bis dato begeisterter Abfahrtsläufer war, mit nach Schweden genommen. 20 Jahre später war es umgekehrt. 25 Euro Anzahlung zum Geburtstag und meine Familie die mit dieser Idee hinter mir stand, langten aus, um mich für dieses riesen Event zu begeistern. Damals 2004 war auch Steffen Schulze mit. Mit Ihm war ich auf der Suche nach Sportlern, die ebenso zum 80. mit in Schweden waren, leider vergeblich. Sind wir etwa schon so alt?
Wild Ost Abenteuerreisen stellten 7 Busse mit 60 Teilnehmern. Der Skiverband Saxonia unter Jörg Kaiser reservierte 100 Startnummern. Und los ging es. Über Rostock nach Trelleborg nach Sälen. 2 Tage Busfahrt. Angekommen in einem Märchenparadies auf 800 Metern.
Dienstag fand der Halbvasan über 45 Km statt. Dabei konnte man um eine bessere Startreihe kämpfen. Normal ganzen hinten in Welle 10 hatte ich Welle 7 nur um 30 Sekunden verpasst.
Freitag gab es einen 30 Km Nachlauf, da waren 2 Startplätze frei, die normalerweise Michael Urban und seiner Frau gehörten. Michael ist 2023 an der Gratzer Höhle tödlich verunglückt. „Komm Ronny wir fahren in Memorie für unseren Urb. Ganz gemütlich sozusagen als Trainingseinheit“. 1 Tag vor dem großen Wasalauf??? Ronald belegte gleich mal den 22.Platz von 1000 Läufern, hätte er sich noch ein bisschen mehr angestrengt, er hätte ihn vielleicht gewonnen? Ich hatte Platz 220 mit Stirnlampe im Nieselregen, es war eine wunderschöne Atmosphäre. Nach der Rückreise waren wir dann Sonnabend früh halb 3 nach mehreren Bieren und Schnäpsen im Bett.
Sonntag früh, Nieselregen und 2 Grad plus, halb 3 aufstehen, viertel fünf, dank unserer Wild Ost Katrin, ein super Frühstück, um 4 Abfahrt zum Startgelände, halb 5 Straßensperrung um die Strecke zu präparieren und anstellen an Welle 8, halb 6 die Ski platzieren.
Schlamm ohne Ende auf den Parkplätzen und vor dem Startbereich, verlangten den Organisatoren alles ab. Aufwärmen im Autobus und dann…
8 Uhr starteten 16000 verrückte Skilangläufer aus aller Welt gleichzeitig auf die 90 Km. Deutschland war die 5 stärkste Nation mit 522 Sportlern nach Schweden, Norwegen, Tschechien und Finnland.
In meiner Welle brauchte ich für die ersten 2 Km ca. 1,5 Stunden. Ein riesen Menschenmeer, welches sich versuchte vorwärts zu bewegen, Stock- und Skibrüche. An den Kontrollstellen Blaubeersuppe, Brühe, Wasser, Semmeln, Schnittchen… Zum Halbvasan hatte ich 3:18 Stunden gebraucht, das bedeutete über 90 Km unter 7 Stunden. Kurz vor 18:00 Uhr in knapp 10 Stunden erreichte ich dann endlich die Ziellinie in Mora.
Tolle Erlebnisse, einmalige Menschen in einer traumhaften Umgebung kennengelernt. Jetzt geht es wieder aufs Fahrrad und in die Laufschuhe.