Der 1. O-SEE Ultratrail 2019 und warum ich das Laufen so liebe

Dieses Jahr fand das erste Mal der O-SEE Ultratrail statt, ein Lauf quer durchs Zittauer Gebirge. Der Lauf wurde in der Laufszene gut angenommen. So kamen nicht nur einheimische Sportfreunde, sondern auch Sportler aus dem Nachbarland und der Landeshauptstadt um zu laufen.

Insgesamt wurden 7 Distanzen angeboten: 3 Kids-Rennen, 2 Cross-Rennen, der XTERRA Trail 25k und der Ultratrail 50k. Dies lockte auch einige O-SEE-Sportler an die Startlinie.

Für die große Strecke hieß es früh aufstehen. So klingelte der Wecker 5.30 Uhr nach einer sehr unruhigen Nacht. Nach dem Frühstück ging es dann auch schon nach Oybin zum Start, wo ich viele bekannte Gesichter erblickte. Man begrüßte sich, plauderte locker miteinander und doch lag eine gewisse Unruhe in der Luft. Das Wetter war perfekt: kurze Hosen, kurzes Shirt und Armlinge reichten völlig aus.

Ich selbst ging sehr unruhig und unsicher an den Start, da ich nicht im Vollbesitz meiner Kräfte war. Meine Vorbereitung bestand aus vereinzelten langen Läufen und kurzen, höhenmeterlastigen Läufen durch Geröllfelder der Dolomiten. Für mich war die Vorbereitung somit nicht optimal. Zudem suchte mich über Dienstagnacht noch ein hartnäckiger Infekt heim, sodass ich erst am Freitag über meine Teilnahme entschied: „Ich werde laufen.“ So holten wir schon Freitagnachmittag die Startunterlagen ab.

7.30 Uhr: Das Kurzbriefing begann: Hier wurde großer Wert auf die Sicherheit der Läufer gelegt, sodass wir zwei Notfallnummern bekamen. Ebenso wurde die Streckenmarkierung nochmal ausführlich erklärt und auch gezeigt.

8.00 Uhr: Endlich fiel der Startschuss. Die Menge von 79 Läufer und Läuferinnen setzte sich in Bewegung. Insgesamt starteten 6 Männer und 1 Frau, ich als jüngste Starterin, von O-SEE Sports e.V. auf den 50 Kilometern.

So lief ich Richtung Stern Jonsdorf. Die ersten 15 Kilometer bis zum Stern Jonsdorf gestalteten sich sehr hart, dafür waren die Aussichten umso schöner. Die Trails waren sehr technisch und anspruchsvoll, was mir persönlich aber sehr gefiel.

Nachdem man den Nonnenfelsen hinter sich gelassen hatte und Richtung Lausche lief, hatte man dann auch schon die erste Hälfte der Strecke geschafft. Als ich schließlich oben auf dem Gipfel der  Lausche stand, durchströmte mich ein gewisses Gefühl der ersten Erleichterung. Danach ging es über den Cotta-Weg erneut zum Stern Jonsdorf. Inzwischen brannten die Oberschenkel schon, aber ich wollte auch nicht stehen bleiben. Als ich das zweite Mal den Stern Jonsdorf erreichte, konnte man wunderbar auf den Hochwald schauen. Nach einer weiteren Stärkung lief ich Richtung Johannisstein und dann begann der Aufstieg auf den Hochwald. Meine Beine waren zu dem Zeitpunkt schon halbtot und so „wanderte“ ich schweren Schrittes auf den Hochwald. Oben angekommen freute ich mich über den schönen Downhill und holte noch das letzte Quäntchen Kraft aus meinen Beinen.

Ich genoss die letzten Kilometer besonders, die man zwischen den Kelchsteinen und all den anderen Felsen hindurch lief. Nach anspruchsvollen 50 Kilometern erreichte ich nach 6:24:22h überglücklich das Ziel und wurde von Heike und von meinen Eltern in Empfang genommen.

Danke für all eure Glückwunsche, Umarmungen und lieben Worte im Ziel.

Ebenso beglückwünsche ich jeden, der erfolgreich ins Ziel gekommen ist, egal auf welcher Strecke.

Vielen Dank an die freiwilligen Helfer, die immer ein Lächeln und aufmunternde Worte für uns parat hatten. Die Verpflegung war sehr gut und ließ keine Wünsche offen. An dieser Stelle möchte ich mich für die tolle Orga bei der gesamten O-SEE Familie bedanken. 😊

Siegerehrung: Auf dem XTERRA Trail 25k sicherte sich Klaus Krüger den 3. Platz der AK-Wertung. Knapp vor Benno, der einen phänomenalen 4. Platz erreichte. Bei den Frauen holte Ines Unger den 6. Platz in ihrer Altersklasse.

Beim Ultratrail 50k erreichte Georg als einen 3. Platz in der AK-Wertung. Philipp holte den 5. Platz seiner AK. Erik und Tobias liefen gemeinsam ins Ziel und sicherten sich Platz 4 und 5 ihrer Altersklasse. Starke Leistung, Männer! Ich selbst konnte den O-SEE Ultra, und somit auch die AK-Wertung, gewinnen.

Auch die Kids und andere Läufer hatten ihren Spaß auf den Kids- und Cross-Strecken, mit tollen Resultaten.

Die Ergebnisse im Überblick:

Kids 900m:                         Gustaf Bowitz Platz 4

Kids 1,3k:                           Amelie Kühnel – Platz 7

Cross 3,4k:                       

Paula Henschke – Platz 4 (AK: 2)

Hanna Posselt – Platz 11 (AK: 7)

Louis Loof – Platz 7 (AK: 4)

Nils Bergsträßer – Platz 9 (AK: 5)

Cross 6,1k:                       

Silvia Mascher – Platz 14 (AK: 2)

Sandra Eifler – Platz 16 (AK:4)

Jörg Mascher – Platz 27 (AK: 1)

XTERRA Trail 25k:           

Klaus Krüger – Platz 37 (AK: 3)

Klaus „Benno“ Schwager – Platz 42 (AK: 4)

Torsten Lamprecht – Platz 50 (AK: 12)

Stefan Holz – Platz 56 (AK: 8)

Tino Paul – Platz 77 (AK: 7)

Ultratrail 50k:                  

Seline Uebe – Platz 1 (AK: 1)

Georg Rabe – Platz 10 (AK: 3)

Philipp Ansorge – Platz 21 (AK: 5)

Erik  Friemelt – Platz 43 (AK: 4)

Tobias Rätze – Platz 44 (AK: 5)

Schlusswort: Der O-SEE Ultratrail ist ein wirklich sehr schöner Lauf, der seinem Anspruch als Ultratrail gerecht wird. Die technischen Trails werden durch wunderbare landschaftliche Aussichten belohnt. Wer seine Beine mal richtig schreddern will, dem kann ich die 50k nur ans Herz legen. 😉

Der O-SEE Ultra hat mir auch wieder bewusst gemacht, was ich am Laufen so liebe: die Unruhe vor dem Start, das Frösteln während man auf den Startschuss wartet, die angestrengte Atmung während man einen Anstieg bezwingt und der Spaß einen Downhill runter zu jagen. Aber dazu gehört auch dass man trotz der Anstrengung und der Schmerzen, die sich irgendwann einstellen, nie den Spaß und die Freude verliert. Beim Zieleinlauf löst sich dann die ganze emotionale Anspannung und alles bricht aus einem heraus.

Grüße, Seline

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